Kind erschlagen: Figur „ganz leicht“ umzuwerfen
Der fünf Jahre alte Bub war mit seiner Mutter und seinen Großeltern am Donnerstag auf der Gerlitzen zum Wandern. Gegen 13.45 Uhr erreichten sie die „Pöllingerhütte“. Unterhalb der Hütte steht ein Almmuseum. Dort sind zwei Holzskulpturen - ein Kobold und ein Bär - aufgestellt. Laut Polizei dürfte der Bub von den 1,60 Meter hohen Figuren fasziniert gewesen sein. Was dann passiert ist, ist Gegenstand von Ermittlungen. Die Großeltern und die Mutter des Buben waren bereits weitergegangen, plötzlich stürzte die Statue - sie wiegt 80 Kilogramm - um und begrub den Buben unter sich. Der Fünfjährige starb wenig später im Klinikum Klagenfurt.
Skulpturen „leicht“ zu bewegen
Die Skulpturen waren leicht zu bewegen, sagte Hermann Kogler, Polizeikommandant der Polizeiinspektion Sattendorf. Seine Kollegen hätten den Unfall nachgestellt, dabei hätten sie festgestellt, dass die Figuren „ganz leicht“ umzuwerfen seien, so Kogler.
Polizei Sattendorf
ORF/Lisa Natmessnig
Ermittlungen gegen Unbekannt
Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt nahm am Freitag die Ermittlungen auf. Sie ermittelt wegen fahrlässiger Tötung gegen Unbekannt. Auch ein Sachverständiger wurde beauftragt, die Holzstatuen zu begutachten. Geklärt werden muss auch, wer für die Figuren und für die Aufstellung der Skulpturen zuständig war.
Das Almmuseum wird von der Gerlitzen Kanzelbahn betrieben. Laut Kanzelbahn sei man nur für das Innere des Museums verantwortlich, der Außenbereich gehöre nicht dazu. Die Pöllingerhütte gehört der dortigen Agrargemeinschaft. Nach ersten Ermittlungen waren beide Skulpturen bis vor drei Jahren vor der Pöllingerhütte im Boden verankert. Weil der Sockel morsch war, wurde dieser weggeschnitten und die danach deutlich kleineren Figuren vor dem Almmuseum platziert.
Polizei Sattendorf