Anzeigenflut gegen Klagenfurter Zahnarzt

Gegen einen Klagenfurter Zahnarzt der auch als gerichtlich beeideter Sachverständiger arbeitet, gibt es mehrere Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft. Es geht unter anderem um den Verdacht auf gewerbsmäßigen Betrug.

Die Praktiken und Arbeitsweisen des beschuldigten Klagenfurter Zahnarztes würden zu Pauschalverdächtigungen einer ganzen Berufsgruppe führen, sagte Ewald Aichinger, einer von 13 Zahnärzten, die als gerichtlich beeidete Sachverständige arbeiten.

„Es sind bei den Patienten Spekulationen gelaufen welcher Kollege, welcher Sachverständige das ist und jetzt wollten wir uns ganz klar von den kolportierten Praktiken und Methoden die in den Medien berichtet wurden, distanzieren und diese aufs Schärfste verurteilen“, so Aichinger.

Inserat Zahnärzte

Scan Kleine Zeitung

Das Inserat der Zahnärzte

Beschuldigter im Internet als „Horrorarzt“ bezeichnet

Der beschuldigte Mediziner wird im Internet als Horror-Zahnarzt betitelt. Seinen Namen darf der ORF aus rechtlichen Gründen nicht nennen. Wegen Befangenheit werden die Ermittlungen von der Staatsanwaltschaft Graz geführt. Bisher liegen Anzeigen von der Gebietskrankenkasse, der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (BVA), sowie von der Patientenanwaltschaft vor. Es soll um einen Schaden von mehr als 300.000 Euro und möglicherweise auch um fahrlässige Körperverletzung gehen, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Zahnärztekammer: Verfahren sind eingeleitet

Die Kärntner Landeszahnärztekammer sieht ihre Hände vorerst gebunden. „Von der Zahnärztekammer aus sind alle Verfahren eingeleitet. Wir sind aber von den Richtern abhängig, dass sie entsprechend die Termine wahrnehmen und dass wir Verhandlungstermine bekommen und es ist in unserem Interesse, dass wir möglichst schnell eine Entscheidung haben“, sagte Kammerpräsident Karl Anton Rezac. Laut ihm könne man erst aktiv tätig werden, wenn es ein Urteil gibt.

Ob und wann ein mögliches Verfahren gegen den Zahnarzt geführt wird, ist nicht absehbar. Laut Staatsanwaltschaft konnte bisher noch keine Einvernahme durchgeführt werden. Es gilt die Unschuldsvermutung. Auch die Volksanwaltschaft beschäftigt sich bereits mit dem Fall - mehr dazu in „Gieriger“ Zahnarzt im Kreuzfeuer der Kritik.