Diagnose Krebs: Psychisch betreut von Anfang an

Mehr als 300.000 Menschen leben in Österreich mit der Diagnose Krebs. Daher ist nicht nur eine medizinische Betreuung wichtig, sondern auch eine seelische. Im Landeskrankenhaus Wolfsberg werden Krebs-Patienten auf Wunsch auch psychologisch begleitet.

Die Diagnose Krebs macht Angst. Betroffene Menschen fragen sich dabei: „Wie sag ich es meiner Familie, was wird aus meinem Job und hab ich überhaupt eine Zukunft.“ Die zweifache Mutter Christina Primus ist Krebspatientin im Landeskrankenhaus Wolfsberg dort wird sie nicht nur medizinisch betreut, sie hat auch gleich von Anfang an seelische Hilfe in Anspruch genommen, „wegen der Psyche, weil du mit dem Krebs irgendwie umgehen musst. Ich bin sehr zufrieden mit der Nachbetreuung und wünsche mir dass das Leben weitergeht.“

Krebs Psychoonkologie Christina Primus

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Christina Primus

Auch Angehörige werden betreut

Psychoonkologen wie Jasmin Hebein wissen um die Hilflosigkeit, Verzweiflung und Überforderung von Betroffenen und deren Angehörigen. „Es ist sehr wichtig diese Menschen zu begleiten, wenn es ein Anliegen gibt und es ist unterschiedlich je nach Erkrankungsstadium“, so die Ärztin. Laut ihr werden im Krankenhaus Wolfsberg Patienten von der Diagnosestellung bis hin in das terminale Stadium begleitet, auch die Angehörigen werden mit in die Betreuung genommen.

Selbstverständliches Angebot

Psychoonkologen gehören im Landeskrankenhaus Wolfsberg zum selbstverständlichen Teil des Therapieangebotes. 80 Prozent aller Krebspatienten nehmen diese Hilfe in Anspruch, Auch Siegfried Krainer, der derzeit die dritte Chemotherapie bekommt. „Ich bin Ende des Jahres immer schwächer geworden. Dann bin ich in das Krankenhaus zu einer Nachuntersuchung gegangen und dann hat es angefangen“ so der Pensionist.

Behandelt wird er von der Onkologin Angelika Langeder. „Er hat die Erkrankung seit 2007, hat bereits wiederholte Chemotherapien hinter sich und verträgt diese wunderbar und in der nunmehrigen Therapie, die wir aufgrund des Krankheitsfortschritts beginnen haben müssen, sehen wir bereits wieder ein sehr gutes Ansprechen auf die Grunderkrankung“, so die Ärztin.

„Menschen oft zu nachlässig bei Vorsorge“

„Viel Leid könnte den Betroffenen und deren Familien jedoch erspart bleiben, wenn Vorsorgeuntersuchungen zur Selbstverständlichkeit werden würden“, sagt Wolfgang Preiss. Er ist der Abteilungsvorstand für Innere Medizin Im Landeskrankenhaus Wolfsberg. „Die Leute sind meistens sehr nachlässig dadurch, dass sie fast nichts spüren und die Meinung, „nur wenn ich was spüre, gehe ich zum Doktor“, ist schlecht. Bei uns kostet die Vorsorge fast nichts. Es geht aber fast niemand.“

Das sei laut Preiss schade. Würden die Leute auch zum Hausarzt gehen und Vorsorgen machen, könnte man laut dem Arzt vom Blut her schon einiges feststellen. „Die Blutkontrolle im Stuhl wäre ganz einfach und auch die urologische Kontrolle.“ Bei Beschwerden müsse man laut Preiss sofort zum Arzt gehen.