Radbusse zwischen Hermagor und Kötschach

Seit Anfang Juni verkehren eigene Radbusse zwischen Hermagor und Kötschach. Damit wurde für Radsportler eine Lücke geschlossen, die durch die Einstellung der Gailtalbahn entstanden ist.

Früher haben die ÖBB Radfahrer und deren Räder von Villach bis nach Kötschach-Mauthen transportiert. Heute ist für Zugreisende in Hermagor Endstation, im Dezember wurde die Gailtalbahn geschlossen - mehr dazu in Die letzte Fahrt der Gailtalbahn. Neben der Zugverbindung ging damit auch die Möglichkeit verloren, ein Rad mitzunehmen, was vor allem Freizeitsportler auf dem Gailtalradweg ärgerte.

Radbusse am Dienstag und am Sonntag

Auch angesichts der gestiegenen Bedürfnisse im Radtourimus musste für den Verkehrsverbund Kärnten eine Lösung her. Diese gibt es nun in Form eines Fahrplanes, für die Vor- und für die Hauptsaison. Zwei Mal die Woche, jeweils Dienstags und Sonntags, verkehren Radbusse zwischen Hermagor und Kötschach. Christian Themeßl-Huber vom zuständigen Mobilbüro Hermagor sagte, dass heuer in der Vorsaison mit jeweils einem Radbus am Vormittag und am Nachmittag gestartet werde. In der Hauptsaison soll es noch eine Verbindung am späten Nachmittag geben.

Anders als beim Zug, bei dem man es gewohnt ist, einfach einzusteigen, müssen sich Freizeitradler sowohl für die Radbusse als auch für den Linienverkehr beim Mobilbüro anmelden. „Die Anmeldung ist nötig, weil wir garantieren wollen, dass jeder mitkommt. Wenn Sie sich den Fahrplan ansehen, sehen Sie, dass die Kurse mit Fahrrädern gekennzeichnet sind. Je nach Anmeldungen setzen wir Radhänger für 20 oder bis zu 45 Räder ein.“ Anmeldungen für den Radbus, oder die Linie, können am Vortag bis 17.00 Uhr erfolgen.

Radtransport nur wenn es Sicherheit erlaubt

Man versuche den Kunden so weit wie möglich entgegen zu kommen, sagte Themßl-Huber. „Mit dem Mobilbüro können wir eine Kundenbetreuung machen. Wir werden angerufen und dann können wir für die Wünsche eine Lösung anbieten.“

Wenn es in den letzten Monaten Beschwerden gegeben habe - etwa weil jemand mit Rad keinen Platz im Bus bekam - dann deswegen, weil Räder aus Sicherheitsgründen im Linienbus nicht ausnahmslos immer mitgenommen werden können. „Mit den Niederflurbussen können wir bis zu sechs Räder mitnehmen. Das liegt aber immer im Ermessen der Fahrer. Wenn er etwa einen vollen Schülerkurs hat, kann er aus Sicherheitsgründen sicher kein Rad mitnehmen. Wenn der Bus nur zehn bis 20 Fahrgäste hat, können wir auch Räder mitnehmen.“

Ausbau in Richtung Oberdrauburg

Heuer gibt es einen ersten Probebetrieb für die Radbusse. Der Radtourismus soll im nächsten Jahr noch in Richtung Oberdrauburg ausgebaut werden. Bereits in diesem Jahr sind - neben dem Gailtalradweg - ein Radbus für den Alpe Adria Radweg, ein Anschlussbus für die Zugverbindung Villach - Udine (genannt Micotra) und ein Rufbus für Mountainbiker für grenzüberschreitende Radtouren Teil des Programms.