Bahnlärm: Delegation bei Minister Leichtfried

Eine Kärntner Delegation mit Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) an der Spitze hat am Freitag in Wien Jörg Leichtfried (SPÖ), den Minister für Infrastruktur, besucht. Gefordert wurde mehr Lärmschutz für die Bahnstrecke entlang des Wörthersees.

Eine knappe Stunde dauert das Gespräch Freitagfrüh zwischen den Vertretern aus Kärnten und dem Infrastrukturminister. Neben LH Kaiser waren Landesrat Rolf Holub (Grüne), Landtagsabgeordneter Herbert Gaggl (ÖVP) und Landtagsabgeordneter Harald Trettenbrein (FPÖ) sowie weitere Abgeordnete dabei. Vertreter des Team Kärnten fuhren nach eigenen Angaben aus Termingründen nicht mit. Im Gepäck hatte die Delegation die Kärntner Befürchtungen, dass nach der Fertigstellung der Koralmbahn in sechs Jahren, die Zahl der Güterzüge zunimmt und damit auch die Lärmbelastung im Kärntner Zentralraum steigt.

Peter Kaiser Jörg Leichtfried Delegation

ORF

LH Peter Kaiser neben Minister Jörg Leichtfried

Kärnten zeigte sich bei Anrainerschutz einig

Kärnten zeigte sich mit seinen Vorstellungen gegenüber den ÖBB und dem Bund weitgehend einig. Verlangt wurden mehr Lärmschutz und Planungen für eine eigene Bahnstrasse für den Güterverkehr abseits des Wörthersees. Die ÖBB vertreten bisher die Ansicht, dass mit der bestehenden Strecke am Seeufer das Auslangen zu finden sein könne. In diesem Tauziehen hoffte Kärnten auf die Hilfe von Infrastrukturminister Leichtfried.

Dieser sagte nach dem heutigen Gespräch, dass gemeinsam für den besseren Schutz der Anrainer entlang der Bahnstrecke gearbeitet werde. „Da geht es um kurzfristige, mittelfristige und langfristige Maßnahmen, die gemeinsam ausgearbeitet werden. Es war immer mein Ziel, gemeinsam mit dem Landeshauptmann, der Landesregierung und den Kärntnerinnen und Kärntnern zu einer Lösung zu kommen. Das haben wir heute besprochen.“

Minister: Lösung bis Anfang Juni

Zur Frage, wie realistisch der milliardenteure Bau einer neuen Bahntrasse für den Güterverkehr sei, sagte Leichtfried, das müsse alles geprüft werden, „das was machbar ist, wird gemacht“. Auch mit den ÖBB werde zusammengearbeitet, sagte Leichtfried. „Wir werden eine Lösung finden, die sehr, sehr gut für Kärnten sein wird. Ich gehe davon aus, dass wir jetzt noch abarbeiten müssen, aber Ende Mai, Anfang Juni müssten wir fertig sein und wissen, was zu tun ist.“

Aus Sicht der Kärntner Vertreter sei das ein weiterer Schritt, sagte LH Kaiser: "Die Gespräche waren sehr positiv. Wir haben mit den Vertretern der Kärntner Landtagsparteien dem Herrn Minister gegenüber unsere Position dargestellt und sie ist auf sehr großes Verständnis gestoßen.

Peter Kaiser Jörg Leichtfried Delegation

ORF

Kärntner Delegation in Wien

Maßnahmen werden auf Konferenz präsentiert

Kaiser: „Wir werden in Kärnten relativ rasch und zeitnahe eine Konferenz durchführen, wo wir die Maßnahmen, die der Bund auf Basis unserer Vorschläge erstellen wird, präsentieren werden. Ich hoffe, dass wir sehr, sehr bald erste Maßnahmen - insbesondere Lärmschutzmaßnahmen - für die leidgeprüfte Bevölkerung umsetzen werden.“ Hoffnung auf rasche Maßnahmen schöpft auch Verkehrslandesrat Holub. Konkrete Ergebnisse seien rasch umzusetzen, sagten die weiteren Vertreter aus Kärnten nach dem Gespräch.

Link: