Justizwache sucht dringend Personal

Nicht nur das Bundesheer, auch die Justizwache sucht dringend Personal. Das Auswahlverfahren ist jedoch sehr streng. Mehr als 80 Prozent der Bewerber schaffen es nicht. Bei einer Zusage dauert die Ausbildung ein Jahr.

Es ist offenbar gar nicht so leicht, passende Mitarbeiter für den Staatsdienst zu finden. Mehr als 100 Männer und Frauen werden Österreichweit gebraucht, einerseits weil Pensionierungen anstehen, andererseits hat Justizminister Brandstetter den Stellenplan für die Gefängnisse erhöht.

Gefängnis Justizanstalt Klagenfurt Gitterstäbe

ORF

Klagenfurter Justiz braucht zehn neue Mitarbeiter

Bei Peter Bevc, dem Leiter der Klagenfurter Justizanstalt, werden zehn neue Mitarbeiter gesucht. Österreicherinnen und Österreicher mit Migrationshintergrund werden wegen der Sprachkompetenz bevorzugt. Abgeschlossene Berufsausbildung, abgeschlossener Präsenz oder Zivildienst sind Pflicht. Das Alter beginnt bei 18 Jahren und ist nach oben hin offen. Bis vor kurzem haben nur sieben Prozent der Bewerber das harte Auswahlverfahren geschafft. Bevc: „Dieses Aufnahmeverfahren wurde jetzt geringfügig abgeändert, damit haben wir jetzt eine Erfolgsquote von 17 bis 18 Prozent.“

Justizwache-Gewerkschaft: Keine Bevorzugungen

Am Donnerstag meldete sich auch die Gewerkschaft der Justizwachebeamten mit einem Hinweis zu Wort. Bewerber mit Sprachkompetenzen seien zwar willkommen, Bewerber mit Migrationshintergrund würden jedoch nicht „automatisch“ bevorzugt behandelt, so Albin Simma gegenüber dem ORF Kärnten. „Sollte es zu Bevorzugungen kommen, würde die Gewerksschaft das mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen.“

Bewerber werden „auf Herz und Nieren“ geprüft

Übergewicht von mehr als 15 Prozent ist ein Ausschließungsgrund, ebenso gefordert sei ein unauffälliges EKG, so Bevc. Die Bewerber müssten einiges aushalten. "Es muss ein aufwendiger Test absolviert werden, der einerseits die körperliche Tüchtigkeit, andererseits Allgemeinwissen prüft und dann die psychische Belastbarkeit, die jedenfalls gegeben sein muss.

Umgang mit Menschen und mit Stress - damit muss man in der Justizwache klar kommen. Deswegen wird besonders viel Wert auf Psychologie gelegt. Bevc: „Diese Untersuchung erfolgt ausschließlich über EDV-Programme, die von Experten ausgewertet werden. Dem Test folgt natürlich ein Hearing durch psychologische Dienste." Übrigens sind auch zu große Tätowierungen, die man beim Arbeiten mit kurzen Ärmeln sehen kann, ein Grund, eine Absage zu bekommen.

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