Pflege- und Gesundheit: 1,3 Prozent mehr Lohn

6.000 Beschäftigte im Pflege- und Gesundheitsbereich bekommen ab Februar um 1,3 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die Kärntner Gewerkschaft wird im Frühjahr über die Abgeltung zusätzlicher Leistungen im Pflegebereich weiterverhandeln.

Die Erhöhung von 1,3 Prozent, auf die sich Branchenvertreter und die Gewerkschaft in der Nacht auf Donnerstag einigten, gilt für alle Kollektivvertragslöhne und Gehälter und betrifft auch alle Zulagen und die Lehrlingsentschädigung. Es sei ein wichtiger Schritt für alle privaten Kranken- oder Heimpfleger, Frühförderer, Tagesmütter, Kinder- und Sonderpädagogen, die darunter fallen, sagt Valid Hanuna von der Gewerkschaft für Privatangestellte. Er findet die Erhöhung, die ab Februar gilt, „passabel“.

„Papamonat“ vertraglich fixiert

Neben der Gehaltserhöhung wurden auch noch weitere Punkte zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Kollektivvertrag geändert. So wurde etwa der Papamonat mit Kündigungsschutz vertraglich verankert. Und das dritte Karenzjahr wird ebenfalls künftig auf alle Ansprüche angerechnet. Für Eltern von Volksschulkindern gibt es künftig am ersten Schultag in der ersten Klasse dienstfrei.

Keine Einigung wegen Arbeitszeitverkürzung

Die Verhandlungen über die Arbeitszeitverkürzung blieben in der Nacht ohne Ergebnis. Statt der derzeit geltenden 38-Stunden-Woche setzt sich die Gewerkschaft ja für eine 35-Stunden-Woche ein. Vaild Hanuna: „Die Arbeit im Sozialbereich und in den Pflegeberufen ist mehr belastend. Für qualitative Arbeit braucht man Konzentration und dafür braucht man auch die Arbeitszeitverkürzung.“ Anfang April soll es dazu weitere Verhandlungen mit einer eigenen Arbeitsgruppe geben.

Auch über die erweiterten Kompetenzen von Krankenpflegern, die sich durch die Novelle des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes ergeben, müssen nocheinaml diskutiert werden. Zusätzliche Aufgaben bedeuten auch mehr Verantwortung, das muss abgegolten werden, sagt Hanuna: „Tätigkeiten haben sich zwischen den Berufsgruppen verschoben. Wir sind der Meinung, dass mehr Verantwortung und mehr Tätigkeit auch mehr Gehalt bedeutet.“

Erholungsaktionen laufen weiter

Für Kärnten konnten bei den Verhandlungen durchgesetzt werden, dass die Jugenderholungsaktionen des Landes, die im vergangenen Jahr wegen finanzieller Gründe abgeschafft wurden, weitergeführt werden. Die Rahmenbedingungen seien dafür verändert, worden, sagt Hanuna. Von der Aktion profitieren etwa 200 gesundheitlich gefährderte und sozialbedürftige Kinder in Kärnten.