Klagenfurt rüstet sich für die Müllzukunft

Die Müllberge wachsen weiter, rund 80 Tonnen Restmüll fallen täglich in Klagenfurt an. Zehn Millionen Euro investiert die Landeshauptstadt deswegen heuer zusätzlich in die Müllentsorgung.

Um rund eine Million Euro werden für den Fuhrpark unter anderem zwei neue Müllwägen, ein Kanalspülfahrzeug und ein Stapler angeschafft. Sanierungsmaßnahmen von 200.000 Euro sind am Müllumschlagplatz in der Ziegeleistraße notwendig. Hier lagern rund 80 Tonnen Restmüll, die pro Tag in Klagenfurt anfallen und dann mit vier Sattelschleppern täglich nach Arnoldstein zur Müllverbrennungsanalage gebracht werden.

Inklusive Sperrmüll, Grünschnitt und Altstoffe fallen in Klagenfurt jährlich 50.000 Tonnen Müll an, alleine 36 Tonnen an Christbäumen werden jährlich nach Weihnachten entsorgt. Probleme bereitet der Stadt auch der Mülltourismus. Immer häufiger entsorgen Pendler ihren Hausmüll illegal in öffentlichen Abfallbehältern. Klagenfurt wehrte sich im letzten Jahr erfolgreich mit kleineren Öffnungen bei den Abfallkörben – mehr dazu in Verkleinerte Abfallkörbe gegen Mülltourismus.

Geschirrspüler für Mülltonnen

Bis zum Sommer wird heuer um 300.000 Euro auch eine eigene Müllbehälter-Waschanlage installiert. „Bisher mussten verschmutzte Mülltonnen umständlich händisch gereinigt werden“, sagte am Montag Entsorgungsreferent Wolfgang Germ (FPÖ). Künftig wird die Säuberung der Mülltonnen automatisch in der neuen Anlage durchgeführt. Diese funktioniere im Prinzip wie ein Geschirrspüler, sagt Abteilungsleiter Karl Weger. Das angefallene Schmutzwasser wird direkt in die Kläranlage eingebracht.

Weitere 800.000 Euro fließen in die Sanierung der Restgut-Übernahmestation bei der Kläranlage, die heuer ihr 50-jähriges Bestehen feiert. 2017 werden auch die Touren der Müllentsorgung optimiert. Mit technischen Hilfsmitteln sollen Leerfahrten verhindert und so Treibstoff gespart werden.

Millioneninvestitionen in Kanalbau

Zusätzlich werden heuer neun Millionen Euro für die Tieferlegung der Sattnitz und sechs Millionen Euro für die Entlastung des so genannten Russenkanals aufgewendet. In weitere Kanalbaumaßnahmen, zum Beispiel in der Luegerstraße und im Bereich der Messe, werden fünf Millionen Euro investiert.

Im Frühling sollen auch die Ergebnisse der Joanneum Research Studie zu den Grundwasserströmen in Klagenfurt öffentlich präsentiert werden. Diese wurde in Auftrag gegeben, weil es in Klagenfurt immer wieder zu überfluteten Kellern kommt. Die Wissenschafter haben als mögliche Ursache eine Art „Grundwassersee“ unterhalb der Stadt ausgeforscht. Außerdem überraschten sie mit der Erkenntnis, dass die Verbauung nur geringe Auswirkungen auf das Grundwasser haben soll – mehr dazu in Gutachten: „See“ unterhalb Klagenfurts.

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