Biomassekraftwerk Klagenfurt bald fertig
Lange wurde über die neue Fernwärmeversorgung in Klagenfurt diskutiert und auch gestritten. Nach dem die Entscheidung für ein Biomassekraftwerk gefallen ist, haben die Lavanttaler Unternehmer Riegler und Zechmeister den Zuschlag bekommen. Noch sind nicht alle Einsprüche erledigt, aber schon jetzt sind sich die Klagenfurter Stadtwerke sicher, dass die Fertigstellung bis zum nächsten Frühjahr gesichert ist. Prokurist Heinz Koch: „Die Leitung wird an das Stadtnetz Ende April angebunden, das heißt, dass im Frühjahr 2017 Wärme nach Klagenfurt geliefert wird.“
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60 Millionen werden investiert
Der finanzielle und technische Aufwand für das neue Heizwerk ist enorm, 60 Millionen Euro werden investiert. Das Prinzip dagegen ist einfach: Biomasse wird verfeuert und heizt Wasser auf, das heiße Wasser fließt durch Rohre in die Stadt und heizt dort die Wohnungen. Nebenbei entsteht auch noch Strom, weil der Wasserdampf auch eine Turbine antreiben wird. Damit das siedend heiße Wasser in die Stadt gelangt, wurde um zwölf Millionen Euro eine fünf Kilometer lange, unterirdische Leitung verlegt, und zwar entlang der Bahntrasse.
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Insgesamt drei Heizwerke in Klagenfurt
Das neue Biomasseheizwerk wird nur eines von drei Heizwerken in der Landeshauptstadt sein, sagte Koch: „Alle Anlagen werde derzeit weiter betrieben. Diese Anlage im Osten übernimmt ja einen Tel der Grundlastlieferung, bis zu 40 Megawatt werden von hier aus in die Stadt gespeist. Den Rest übernimmt dann das nächste Band, die Anlage am Südring und die Anlage im Fernheizwerk übernimmt dann bis zu 100 Megawatt Leistung, die sie mit den neu errichteten Erdgaskesseln aufbringen wird“, sagte Koch.
Wobei das alte Werk nicht immer mit voller Leistung fahren wird, es soll in erster Linie Spitzen abdecken. Obwohl damit weiter fossiler Brennstoff verfeuert wird, geht die Luftverschmutzung zurück. 15 Millionen Euro wurden in die Umrüstung von Heizöl schwer auf Gas in das alte Werk investiert.
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Preisniveau soll gehalten werden
Auf die Frage, ob sich die hohen Investitionen auf den Fernwärmepreis auswirken werden, sagte Koch: „Preislich müssen wir erst dann kalkulieren, wenn es fertig ist. An und für sich sind wir stolz darauf, wenn wir das letzten Preisniveau weiter halten können.“
Zur Zeit haben die Stadtwerke 27.000 Fernwärmeabnehmer, nach der Fertigstellung soll es eine Förderoffensive um noch mehr Kunden geben. Potential nach oben gibt es, sagte Fernwärmenetz-Projektleiter Michael Smid: „Diese Leitung ist so bemessen, dass es niemals einen Engpass geben sollte.“