Feuerwehr sieht Einsparungen gelassen

Seit Wochen wird wegen Einsparungen bei den Feuerwehren politisches Kleingeld gewechselt. Die Bezirksfeuerkommandaten selbst halten die Reform für notwendig, einzig die Auflösung der Bezirkswarnzentralen wird nicht überall begrüßt.

Seit Wochen wird um das Feuerwehrwesen in Kärnten heftig debattiert, zuletzt am Donnerstag im Landtag. Es geht um Einsparungen in Millionenhöhe. Nicht jede Feuerwehr soll zukünftig auch mit jedem Gerät ausgestattet werden - mehr dazu in Sparstift bei Feuerwehren spaltet Politik (kaernten.ORF.at; 27.10.2016)

Suche nach Synergien schon seit Jahren

Die Diskussion findet dabei vor allem auf politischer Ebene statt. Denn schon seit einigen Jahren werde nicht mehr jede Feuerwehr mit jedem Gerät ausgestattet, heißt es vom Bezirksfeuerwehrkommandanten von Wolfsberg, Wolfgang Weißhaupt. Es werde schon seit Längerem versucht, Synergien mit sogenannten Stützpunktfeuerwehren zu schaffen. Solche Schwerpunktfeuerwehren werden dann mit besonderen Einsatzmitteln ausgestattet. „Wenn man jetzt von eigenen Fahrzeugen spricht, dann nenne ich als Beispiel die Stützpunkt-Feuerwehr Wolfsberg: Diese besitzt einen Hubsteiger mit 37 Meter. Diese Fahrzeuge werden im ganzen Bezirk eingesetzt aber auch über die Bezirksgrenzen hinaus.“

„Es ist einfach ein Umdenken notwendig“

Auch Libert Pekoll, Bezirksfeuerwehrkommandant von Villach Land, steht den Reformen offen gegenüber: „Ist es heute notwendig, dass eine Feuerwehr einen Druckbelüfter besitzt, wenn sie innerhalb von drei Jahren einen Brand hat und die Nachbarfeuerwehr sowieso einen besitzt? Oder stellen wir uns auf die Gegebenheiten ein, die die derzeitige Wettersituation mit sich bringt. Es ist einfach ein Umdenken notwendig, das wird derzeit evaluiert.“

Die Stimmung bei den einzelnen Ortsfeuerwehren sei größtenteils gut - es gebe zwar viele Fragen, da die Sparankündigung für Verunsicherung gesorgt hatte, allerdings sei die Bereitschaft für Reformen gegeben, bestätigte auch der Bezirksfeuerkommandant von Völkermarkt, Helmut Blazej.

Kärntenweite Einsatzleitung „ein Manko“

Kritisch betrachtet werde allerdings in einigen Bezirken der Wegfall der Bezirksalarm- und Warnzentralen. „Wenn wir früher im Bezirk irgendwelche Naturereignisse, starken Schneefall oder Unwetter hatten, wurden solche Einsätze von der BWZ geleitet. Das ist Geschichte, in Zukunft wird das von der LAWZ kärntenweit geleitet werden müssen, das ist ein Manko.“

Allerdings räumte Blazej ein, dass mit der Modernisierung der Landesalarm- und Warnzentrale wieder einiges wettgemacht werde. Ob tatsächlich Nachteile entstehen, würde man erst im Betrieb sehen. Aus den Bezirken ist generell zu hören, dass die Diskussion vorwiegend politisch einzustufen sei. Solange für die Bevölkerung keine Nachteile entstehen, würde der Reformgedanke von den einzelnen Feuerwehren mitgetragen werden.

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