Neue Mars-Drohne aus Kärnten

Ein Stück Kärnten wird - aller Voraussicht nach - 2020 zum Mars fliegen und dort selbstständig noch nicht bekannte Regionen erforschen. Der Forscher Stephan Weiss entwickelte die Drohne in Klagenfurt.

Der Schweizer Stephan Weiss arbeitete auch bei der NASA, seit letztem Jahr ist er an der Uni Klagenfurt tätig, weil, so Weiss, „hier ein guter Ort zum Forschen ist“. Sein Mars-Helikopter, eine Art Dohne, soll völlig autonom und ohne GPS-Unterstützung fliegen. Dabei verlässt er sich auf eine Kamera und den Algorithmus von Stephan Weiss. Was auf der Erde kinderleicht ist, ist auf einem anderen, Millionen Kilometer entfernten Planeten, ein großes wissenschaftliches Abenteuer.

Mars Drohne Helikopter Uni Lakesidepark Weiss

ORF

Übungsflüge in Klagenfurt

Mit einem Rover wird die Drohne, wenn bis dahin alles gut geht, auf der Marsoberfläche landen. Ab dann ist sie auf sich selbst gestellt. Im Klagenfurter Lake-Side Park tüftelten Stephan Weiss und der Kärntner Techniker Fred Arneitz mit Studenten daran, wie sich der Kleinhelikopter mit nur einer Kamera orientieren kann. Geübt wurde der Flug des Helikopters in Klagenfurt auf Kinderzimmerteppichen.

Mars Drohne Helikopter Uni Lakesidepark Weiss

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Ein Rover bringt die Drohne zum Startpunkt am Mars

Regionen, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat…

Das Auge der Drohne nimmt das Bild auf, ein kleiner Computer im Helikopter verbindet die Daten mit denen von Beschleunigungssensoren. Der Helikopter könne auf dem Mars bislang unbekannte Regionen wie Canyons erforschen und Bilddaten liefern. Regionen, die ein Rover nicht erreichen könne, sagt Stephan Weiss. Vor allem die steilen Wände der Canyons seien für Geologen eine wissenschaftliche „Goldgrube“.

Mars Drohne Helikopter Uni Lakesidepark Weiss

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Übungsflüge in Klagenfurt

Autonomer Flug zum Zielpunkt

Die Drohne macht kleine Sprünge: Einen Tag lang muss sie Sonnenenergie tanken, dann kann sie für zwei Minuten fliegen. Nur ein ungefährer Landepunkt wird der Drohne von der Erde aus zum Mars gefunkt. Dieses Signal braucht mindestens sieben Minuten. Die Drohne erhält von der Erde vor allem den finalen Landepunkt, dann hebt sie autonom ab, navigiert selbstständig und sucht sich eine sichere Landestelle aus.

Mars Drohne Helikopter Uni Lakesidepark Weiss

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Stephan Weiss (links) und der Kärntner Techniker Fred Arneitz

Weiss arbeitet derzeit in Klagenfurt auch an einer Drohne für die Waldinventur. Ein kleiner Helikopter soll Daten an die Förster liefern - mehr dazu in Drohneneinsatz bei „Waldinventur“. Die Mars-Drohne aus Kärnten ist am 29. Oktober auch Thema der ORF-Sendung „Newton“, ab 18.40 Uhr in ORFeins.