Wietersdorfer erholt sich nach HCB-Skandal

Nach dem HCB-Skandal schreibt die Wietersdorfer Holding - dank Umstrukturierungen - wieder schwarze Zahlen. Das Unternehmen erzielte 2015 einen Umsatz von 540 Millionen Euro.

Vergangene Woche brachte die Bürgerinitiative „Rettet das Görtschitztal“ und einige Anrainer erneut Anzeige gegen das Wietersdorfer Zementwerk ein. Diesmal ging es um angeblich gefährlichen Ascheabfall, der illegal verwendet worden sein soll - mehr dazu in Görtschitztal: Anzeige wegen Asche. Das Unternehmen sieht der Klage gelassen entgegen. Die Geschäftsführung bezweifelt, dass der Wiener Anwalt genug Geld zusammenbringen werde.

Erst Ende Mai wurden bei Hobas, die Teil der Wietersodrfer Holding ist, 75 Mitarbeiter gekündigt - mehr dazu Hobas-Rohre kündigt 75 Mitarbeiter. Laut Geschäftsführer Michael Junghans soll Teil der Imagekorrektur sein, Wietersdorfer wieder als traditionelles Unternehmen mit internationalen Geschäftsfeldern zu positionieren: „Wir haben mit dem HCB-Thema ein Thema, das uns so nie hätte passieren dürfen und wo wir zu unserer Verantwortung gestanden sind, obwohl es erst in den nächsten Jahren die Gerichte beschäftigen wird, wie die Schuldverteilung tatsächlich auch zwischen der Donauchemie, der Wietersdorfer und allfälligen Behörden des Landes oder der Republik Österreich dann auch zu gewichten sein wird.“

Traditionsunternehmen mit 2.800 Mitarbeitern

Das Familienunternehmen bestehe seit 123 Jahren: „Wir haben eine breite Aufstellung und sind für Kärntner Verhältnisse eines der am international aufgestelltesten Unternehmen mit 28 Produktionsstandorten“, so Junghans. Das Unternehmen ist mit Zement, Beton, Kalk, Rohren und Baustoffen in 38 Ländern vertreten und beschäftigt insgesamt 2.800 Mitarbeiter, 500 davon in Kärnten.