Villach: Mehrere Randalierer festgenommen

Die Gewalt gegenüber Polizisten nimmt zu. Alleine in der Nacht auf Sonntag wurden in Villach mehrere Personen festgenommen, die ausfällig waren. Mehrmals wurden auch Polizisten attackiert. Die Unruhestifter waren zum Teil alkoholisiert.

Ein 39 Jahre alter Mann aus dem Bezirk Villach musste in der Nacht auf Sonntag in Villach von Polizeibeamten von der Straße gebracht werden, weil er dort im alkoholisierten Zustand mehrere Autos angehalten hatte. Als er auf die Polizisten losging, wurde er festgenommen und auf die Polizeidienststelle gebracht.

Ein ebenfalls alkoholisierter 28 Jahre alter Mann aus dem Bezirk Villach zeigte sich in den frühen Morgenstunden gegenüber Polizisten aggressiv. Auch er wurde vorläufig festgenommen und in das Polizeianhaltezentrum Villach gebracht. Auch ein 54 Jahre alter Villacher wurde vorläufig festgenommen, weil er Polizisten beschimpft hatte.

Ein 22 Jahre alter Villacher ging am Abend aggressiv gegen einen Ausländer vor. Polizeibeamte versuchten, ihn zu beruhigen, was ihnen aber nicht gelang. Er beschimpfte sie und wurde daraufhin vorläufig festgenommen. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand.

Betrunkener attackierte Freundin und Polizisten

In Velden attackierte ein 24 Jahre alter alkoholisierter Mann einen Polizisten, weil er ihn daran hindern wollte, in die Wohnung seiner Freundin einzudringen. Gegen den Mann war kurz davor eine Wegweisung und ein Betretungsverbot ausgesprochen worden, weil er sich auch gegenüber der Frau aggressiv verhalten hatte. Bei dem Mann wurde eine geringe Menge Cannabiskraut vorgefunden und sichergestellt. Er wird angezeigt.

Auch aus Wolfsberg wurde ein Polizeieinsatz gemeldet, nachdem ein Lokalgast zu randalieren begonnen hatte. Der 29 Jahre alte Mann hatte sich gegen seine Festnahme gewehrt und eine Polizistin mit einem Fußtritt verletzt. Der Mann wurde mit auf die Polizeidienststelle genommen und erst als er sich beruhigt hatte, wieder freigelassen.

Dionisio: Gewaltbereitschaft über Jahre gestiegen

Rainer Dionisio von der Polizei bestätigt gegenüber dem ORF Kärnten die Tendenz, dass die Gewaltbereitschaft zunehme: „Es passiert immer öfter, dass Polizisten bei Einsätzen angegriffen und verletzt werden und dass bei Festnahmen Widerstand geleitet wird. Das ist eine Entwicklung, die nicht von heute auf morgen passiert, sondern die über Jahre geht. Wir sehen das auch anhand der Verletzungsstatistiken. Fakt ist, dass sehr oft auch Alkohol im Spiel ist und dass in der heutigen Zeit die Emotionen oft sehr schnell mit jemandem durchgehen.“

„Deeskalation hat Priorität“

Oft würden auch schon Jugendliche nicht davor zurückschrecken, auf uniformierte Beamte loszugehen, so Dionisio: „Wir treten dann mit den Menschen in Dialog und versuchen, zu deeskalieren. Wenn das nicht geht versuchen wir, durchzugreifen. Dafür gibt es jährlich Schulungen. Auch wenn man die Grundausbildung schon abgeschlossen hat wird man dabei geschult, wie man sich mit angemessener, verhältnismäßiger Gewalt durchsetzen kann. Dabei soll man natürlich das Gegenüber nicht verletzen und sich selber nicht der Gefahr einer Verletzung aussetzen.“

Auch Attacken gegen Eltern nehmen zu

Jeder Einzelfall müsse genau angesehen werden, sagt Dionisio. Dass auch die Gewalt von Jugendlichen gegenüber ihren Eltern in den vergangenen 15 Jahren stark zugenommen hat, zeigt auch die Erfahrung von Opferschutzorganisationen. Laut dem Kärntner Gewaltschutzzentrum hätten die Täter selbst oft Gewalt erlebt und würden daher besonders aggressiv reagieren - mehr dazu in Immer mehr Jugendliche attackieren Eltern.