Neues Gesundheitszentrum in Friesach

Mitte März wird im Deutsch-Ordens-Krankenhaus Friesach das „Gesundheitszentrum Nord“ eröffnet. Spitalsärzte und externe Mediziner können dort Räume mieten und Patienten behandeln. Dadurch sollen Wartezeiten verkürzt und Behandlungsabläufe optimiert werden.

Geht es nach dem Gesundheitsplan des Landes, sollen künftig - als Ausgleich zur Reduktion der Spitalsbetten - in allen Bezirken Gesundheitszentren entstehen. Im Umkreis des Krankenhauses Friesach leben etwa 60.000 Menschen. Für sie soll ab dem Frühjahr durch das neue „Gesundheitszentrum Nord“ die medizinische Versorgung verbessert werden. Der Testbetrieb startet Mitte März mit zunächst sechs Ärzten in den Bereichen Radiologie, Mammografie, Orthopädie, Allgemeinmedizin, plastische Chirurgie und Sportmedizin.

Gesundheitszentrum Nord Friesach

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Zahlreiche Privatordinationen geplant

Ab April sollen zusätzliche Ärzte das Angebot des Gesundheitszentrums erweitern. Matthias Kolloros, Facharzt für plastische Chirurgie, sagt, es würde sich für die Mediziner gut die Möglichkeit ergeben, neben einer Anstellung im Krankenhaus im Gesundheitszentrum Nord eine Privatordination zu führen.

Dies plant auch Stefan Barth. Er ist leitender Oberarzt und seit vier Jahren an der Chirurgie tätig: „Ich habe vor, zusätzlich an zwei Tagen pro Woche nachmittags Ordination anzubieten.“

Mehr als 20 Ärzte haben bis jetzt Interesse gezeigt. Radiologin Christine Seber ist schwerpunktmäßig für Mammografien und Ultraschalluntersuchungen am Gesundheitszentrum Nord zuständig: „Ich erstelle auch Tastbefunde und berate die Patientinnen.“ Wichtig sei es, dass damit schon Patientinnen unter dem 40. Lebensjahr beginnen.

Gesundheitszentrum Nord Friesach

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Ärzteteam bei Besprechung

Ärzte können bestehende Infrastruktur nutzen

Den Ärzten stehen für die Untersuchungen auch die Geräte des Krankenhauses, wie etwa der Computertomograf, zur Verfügung. Für die Patienten sollen sich dadurch Vorteile, also kürzere Wege und Wartezeiten, ergeben, sagt der ärztliche Leiter, Manfred Krenn: „Ich glaube, es ist eine gute Chance für Ärzte, die sich auch selbständig machen wollen. Sie können ohne Risiko anfangen. Wir haben die komplette Infrastruktur, die sie anmieten und schauen können, wie es im selbstständigen Bereich aussieht.“

Gesundheitszentrum Nord Friesach

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Computertomograf am „Gesundheitszentrum Nord“ in Friesach

Einnahmen verringern Abgang des Krankenhauses

Aber auch das Krankenhaus soll vom Gesundheitszentrum profitieren, sagt Geschäftsführer Wolfgang Müller: „Wir versuchen, durch die Wahlarztordinationen die Qualität der Gesundheitsvorsorge und die umfassende Gesundheitsvorsorge zu verbessern. Gleichzeitig helfen wir dem Krankenhaus auch, die Kosten zu senken. Die Einnahmen aus dem Geräteverleih und der Miete fließen direkt in den Abgang des Krankenhauses und verringern diesen.“

Auch Ansiedelung von Tagesklinik geplant

Die Krankenhausleitung rechnet mit jährlichen einnahmen in Höhe von etwa 500.000 Euro. Im Vollbetrieb können bis zu 40 Ärzte im „Gesundheitszentrum Nord“ arbeiten. Im nächsten Jahr ist geplant, ergänzend zum Gesundheitszentrum noch eine Tagesklinik im Krankenhaus Friesach zu eröffnen.