Tarvis könnte Flüchtlings-Hotspot werden

Der Bürgermeister des grenznahen Ortes Tarvis (Italien) fürchtet, dass die Regierung in einer aufgelassenen Kaserne einen Asyl-Hotspot plant. Die Hinweise würden sich verdichten, sagt er und hofft auf politische Unterstützung aus Kärnten.

Die italienische Regierung bringt erneut die aufgelassene Alpini-Kaserne in Tarvis als Erstaufnahmezentrum für Flüchtlinge ins Spiel. Bereits vor einem Jahr hätten hunderte Flüchtlinge dort untergebracht werden sollen. Bürgermeister Roberto Carlantoni gelang es damals noch, dies abzuwenden. Proteste gegen ein Erstaufnahmezentrum in unmittelbarer Grenznähe gab es damals auch seitens der Kärntner Politik - mehr dazu in Italien: Planen kein Asylgroßquartier in Tarvis.

Normalerweise werden Kasernen verkauft

Die Hinweise, dass die aufgelassene Kaserne tatsächlich vom italienischen Innenministerium als Flüchtlingsquartier herangezogen werden könnte, verdichten sich, sagte Carlantoni. Denn in Italien würden normalerweise aufgelassene Kasernen über eine staatliche Gesellschaft zum Verkauf angeboten. bis heute sie die Kaserne nicht an diese Gesellschaft übergeben worden, sie gehöre noch dem Innenministerium. Das sei eine Hürde für Investoren.

Er habe bereits einen möglichen Investor, so Carlantoni. Dieser würde am Areal der Kaserne Hotels und eine Wellnessanlage bauen lassen. Es sei eine große Dimension in Nähe der Piste und Hotels. Er möchte sich nicht zwischen einem Flüchtlingslager und einer ökonomischen Nutzung nicht entscheiden müssen, so Carlantoni.

„Tarvis braucht touristische Impulse“

Denn touristische Impulse würde Tarvis dringend benötigen, so der Bürgermeister. Ein Flüchtlingsquartier mit Platz für bis zu 700 Personen würde die Bemühungen der vergangenen Jahre, touristisch etwas weiter zu bringen, mit einem Schlag zunichte machen. Die Skipisten seien gut ausgebaut, auch im Hotelbereich bewege sich langsam etwas. So viele Migranten in einer so einer kleinen Ortschaft sei der Tod des Tourismus, so der Bürgermeister. Roberto Carlantoni kündigte an, er werde sich gegen die Pläne des italienischen Innenministeriums wehren. Er hofft auch auf politische Unterstützung aus Kärnten und Slowenien.