Immer mehr Hospizbegleiter

In Kärnten werden von Caritas, Diakonie und Rotem Kreuz immer mehr Hospizbegleiter ausgebildet. Sie betreuen sterbende Menschen in Heimen und zu Hause. Das Angebot besteht seit einigen Jahren und stößt auf großes Interesse.

Das Sterben und der Tod sind ein Tabuthema in weiten Kreisen der Gesellschaft - nicht für jene Menschen, die sich für die Hospizbegleitung engagieren. Nach Jahrzehnten als Diplomkrankenschwester, nach der Arbeit als Intensivschwester, unterrichtet Brigitte Pekastnig vom Roten Kreuz auch jene, die die Ausbildung zum ehrenamtlichen Hospizbegleiter machen oder berufsbegleitend Hospizarbeit lernen wollen.

Brigitte Pekastnig erlebt immer wieder berührende Szenen am Krankenbett: „Wenn unter der Decke plötzlich die Hand zum Vorschein kam, wusste ich: jetzt kann ich hinübergreifen. Ich wusste, dass der Sterbende entweder noch etwas erzählen will oder dass er einfach nicht alleine sein will.“ Hilfe zulassen zu können und auszusprechen, was einem noch auf dem Herzen liegt seien wichtige Themen.

„Bevölkerung hat oft noch Scheu“

Jeder kann sich die Hilfe eines Hospizbegleiters holen, auch in die privaten Räume. Man wird nicht allein gelassen, sagt Brigitte Pekastnig: „Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass wir kommen. Meiner Meinung nach hat die Bevölkerung noch ein bisschen Scheu davor. Wenn eine Hauskrankenhilfe dort ist, ist schon einmal ein kleiner Türspalt geöffnet.“

Jeder kann Ausbildung beginnen

Der nächste Ausbildungskurs beim Roten Kreuz startet im Jänner. Die Hospizbeauftragte des Roten Kreuzes, Eveline Pobaschnig, sagt, für die Ausbildung könne sich jeder anmelden: „Grundvoraussetzungen sind soziale Stärke, Menschlichkeit und dass der Mensch im Leben stehen und in sich gefestigt sein muss. Grundsätzlich kann sich jeder bewerben.“

Die Kandidaten werden auf ihre Eignung geprüft, dann folgen 110 Stunden Theorie, es geht um Psychologie, Seelsorge, Pflege, medizinisches Basiswissen, rechtliche Fragen und Trauerarbeit. Nach der Theorie folgen 40 Stunden Praxis. Gearbeitet wird dann in kleinen Teams in den Bezirken.

Großes Teilnehmerinteresse bei Kursen

Das Rote Kreuz bildet pro Jahr 45 Personen aus, die Anmeldefrist läuft noch bis 21. Dezember. Der nächste Caritas-Kurs ist schon ausgebucht, er startet am 4. Dezember. Das Rote Kreuz hat bereits 45, die Caritas 95 Hospizbegleiter in Kärnten im Einsatz.

Die Diakonie beschäftigt 165 aktive Hospizbegleiter. Pro Jahr werden 40 bis 60 ausgebildet. Der letzte Kurs des heurigen Jahres ist bereits ausgebucht, Kursplätze gibt es wieder ab März.

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