HCB-Skandal: Aufarbeitung dauert

Vor fast einem Jahr ist im Görtschitztal die HCB-Verseuchung öffentlich geworden. Doch aufgearbeitet wurde der Skandal bisher nur teilweise. Die Bürger fordern, dass es wirklich nie mehr eine Verbrennung des verseuchten Kalks geben werde.

Die Hexachlorbenzol-Belastung in Futter und Lebensmitteln ging mittlerweile nach Angaben des Landes stark zurück. Die Sonnenalm-Molkerei in Klein St. Paul verarbeitet vorerst aber weiterhin keine Milch aus dem Tal. Die 10.000 Liter Biomilch, die jeden Tag verarbeitet werden, kommen aus der Steiermark.

„Wollen Sicherheit für Konsumenten“

Obwohl die HCB-Werte in der Görtschitzaler Milch deutlich zurückgingen und die Milch seit Juni unter dem Grenzwerk liege. Man brauche aber 100-prozentige Sicherheit, sagte Hannes Zechner von der Sonnenalm Molkerei. Man teste dauernd, um dem Konsumenten Sicherheit geben zu können.

Doch erst, wenn über drei Monate lang kein HCB mehr in den Proben aller Lieferanten nachgewiesen werden könne, werde Sonnenalm wieder die Milch aus dem Tal verarbeiten. Andere Molkereien hingegen nehmen Milch aus dem Görtschitztal bereits wieder an, wie jene vom Hof von Walter Probst.

Bürger fordern: Keine Ersatzbrennstoffe

Was vor allem einige Biobauern im Tal nicht gutheißen. Einer von ihnen ist Horst Reichmann, der Obmann der Bürgerinitiative, die für ein lebenswertes und gesundes Tal kämpft. Er verlangt, dass bei den Wietersdorfer Zementwerken nicht nur kein Blaukalk mehr verbrannt werden dürfe, sondern auch keine Ersatzbrennstoffe mehr. Wietersdorf verbrenne die Ersatzstoffe weiterhin und sorge für Emissionen, die man den Menschen nicht zumuten könne, so Reichmann.

Keine Genehmigung mehr für Blaukalk-Verbrennung

Auch wenn das Zementwerk jetzt eine neue Nachverbrennungsanlage errichtet, dürfe keine einzige Baggerschaufel aus der Deponie der Donauchemie mehr im Werk verbrannt werden, so die Bürgerinitiative. Von Seiten des Landes werden die Wietersdorfer dafür auch keine Genehmigung mehr erhalten, sagte Umweltreferent Rolf Holub (Grüne). Von seiner Seite aus sei die Türe zu.

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