Zwei Drittel der Schüler arbeiten regelmäßig

Zwei Drittel der heimischen Schüler arbeiten bereits neben der Schule und in den Ferien regelmäßig. Sie wollen damit vor allem ihr Taschengeld aufbessern. Viele haben allerdings keinen Vertrag oder eine Anmeldung zur Sozialversicherung.

Das ergab eine Studie des Österreichischen Instituts für Berufsbildungsforschung (ÖIBF), die im Auftrag der Arbeiterkammer in Kärnten, Tirol und der Steiermark durchgeführt und am Donnerstag in Klagenfurt präsentiert wurde.

2.474 Schülerinnen und Schüler wurden befragt, so Studienautor Norbert Lachmayr. In allen drei Bundesländern seien die Ergebnisse sehr ähnlich. So geht ein Drittel der Schüler zwischen 14 und 19 Jahren keiner Tätigkeit nach, 49 Prozent arbeiten nur in den Ferien, 13 Prozent sowohl als auch und fünf Prozent arbeiten nur während des Schuljahres. Von den 682 Kärntner Schülern zwischen 14 und 19 gehen nur 37 Prozent nicht arbeiten. Der Rest arbeitet entweder in den Ferien oder hat sogar neben der Schule einen Job.

Geldverdienen ist das Hauptmotiv

Hauptmotiv für die Jobs neben der Schule ist das Geldverdienen, schon an zweiter Stelle wird Interesse bzw. Spaß als Grund genannt. In den Ferien wollen die Schüler vor allem praktische Berufserfahrung sammeln und Kontakte für künftige Berufe knüpfen. Kaum eine Rolle spielt die Notwendigkeit, die Familie finanziell zu unterstützen bzw. im elterlichen Betrieb gebraucht zu werden.

Im Sommer arbeiten die Schüler vor allem in Büros, der Gastronomie und im Verkauf. Auch mit einfachen Hilfstätigkeiten, Babysitten und in der Schulzeit mit Nachhilfeunterricht verdienen die Schüler ihr Geld. Laut Studie beträgt der Durchschnittsverdienst in den Ferien acht Euro pro Stunde, unter dem Jahr sind es neun Euro. Ein Gefahr für den Lernerfolg sei die Arbeit neben der Schule nicht, sagt Studienautor Lachmayr: „Schüler die während der Schulzeit arbeiten, teilen sich das gut ein.“ Im Gegenteil, die Schüler würden dadurch Dinge wie Zeitmanagement und Organisation lernen.

Viele Schüler nicht angemeldet

Kritisiert wird vom Kärntner Arbeiterkammerpräsident Günther Goach, dass viele Schüler nicht zur Sozialversicherung angemeldet sind oder keinen Arbeitsvertrag erhalten. Nur die Hälfte der während der Schulzeit arbeitenden Schüler werde nach ihren Angaben angemeldet, in den Ferien seien es zwei Drittel.

Ab Herbst will die Arbeiterkammer mit der vor drei Jahren gegründeten Schiene „AK Young“ vermehrt in den Schulen Aufklärungsarbeit betreiben. Nachhol- und großen Informationsbedarf gebe es zum Beispiel bei den Anmeldungen zur Sozialversicherung. Die AK fordert auch den verpflichtenden Unterrichtsgegenstand Berufsorientierung in der achten und neunten Schulstufe. Weil Pflichtpraktika nun auch an berufsbildenden mittleren Schulen vorgeschrieben sind, könnte es am Arbeitsmarkt zu großen Umbrüchen etwa bei der Bezahlung kommen, wird von der AK prognostiziert.