Einsparungen bei Beratung für Schwerhörige

Kärntens einziges Beratungszentrum für Schwerhörige muss ab dem nächsten Jahr mit drastischen Budgetkürzungen rechnen. Das Sozialministerium will die Mittel um 65 Prozent reduzieren.

120.000 Kärntner hören schlecht. Für sie ist das Forum „besser hören“ in der Klagenfurter Gasometergasse die einzige Beratungsstelle in Kärnten. 2.400 Betroffene ließen sich im letzten Jahr hier beraten. Ziel der Beratungen ist vor allem, die Lebensqualität für Schwerhörige zu verbessern. Doch ab 2016 müssen die Leistungen wegen der Budgetkürzung zurückgeschraubt werden. Trotz eines bestehenden Dreijahres-Vertrages kürzte der Bund das Budget für Kärnten um 75.000 Euro.

Das Beratungscenter berät Betroffene aller Altersgruppen. Da nicht nur beruflich beraten wird, sei für viele Betroffene anscheinend keine Beratungen mehr notwendig, lautet die Begründung für die Einsparungsmaßnahmen. Brigitte Slamanig von der Beratungsstelle „Forum besser hören“ ist selbst von einer Hörminderung betroffen. Für sie sind die Sparmaßnahmen kurzsichtig und könnten letztlich zu Mehrkosten für die Volkswirtschaft führen.

Kampf gegen Isolation und Einsamkeit

Es sei wichtig, dass Schwerhörige mehr Verständnis von der Gesellschaft bekommen, so Slamanig. Denn wer schlecht hört, kann nur schwer kommunizieren. Isolation, Einsamkeit und Depressionen können die Folge sein. Aber auch die Betroffenen selbst müssten ihre Beeinträchtigung akzeptieren, so Slamanig. Medizin und Technik würden heute viel dazu beitragen, dass auch Schwerhörige aktiv am gesellschaftlichen Leben beitragen könnten.

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