Insolvenzen: Höchster Rückgang in Kärnten

In Kärnten gibt es den höchsten Rückgang von Unternehmensinsolvenzen in ganz Österreich, ein Minus von 11,2 Prozent gegenüber 2013. Auch die Schulden der Pleite gegangenen Unternehmen gingen um 2,5 Prozent oder acht Mio. Euro zurück.

Insgesamt meldeten 2014 in Kärnten 373 Unternehmen Konkurs an (2013: 420). Die Schulden betrugen 313 Mio. Euro (2013: 321 Mio.). 195 Verfahren wurden eröffnet, 178 nicht eröffnet. Damit gingen 47 Unternehmen weniger in die Insolvenz, als im Vorjahr. Von den 195 eröffneten Verfahren gab es neun Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung, 33 Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung und 153 Konkurse.

Große Schuldensummen bei wenigen Fällen

Die Insolvenzschulden werden oft von einzelnen Großverfahren in die Höhe gepusht“, so Barbara Wiesler-Hofer vom Kreditschutzverband von 1870 - mehr dazu in Zwei Großinsolvenzen nach Firmenpleite. 2014 wurden außerdem deutlich kleinere Unternehmen in die Insolvenz gezwungen, als es noch vor einem Jahr war, so Wiesler-Hofer.

Durchschnittlich waren sieben Dienstnehmer pro Insolvenz betroffen, insgesamt waren es heuer 1.376. Das ist ein Rückgang um die Hälfte, verglichen mit dem Vorjahr. Die am meisten betroffenen Branchen in Kärnten waren das Gastgwerbe, die Bauwirtschaft/Baunebengewerbe und Dienstleistungen. Die größten Insolvenzen im Jahr 2014 waren:

  • Peter Kaßmannhuber (SKM) - 45,6 Mio. Euro
  • Stefan Mick (SKM) - 42,7 Mio. Euro
  • Hans Grießer - 22 Mio. Euro
  • Holzwerke Stingl - 18,2 Mio.
  • Congress Hotel Villach ErrichtungsGmbH - 13,3 Mio. Euro.

Auch weniger Privatkonkurse

Während ein Rückgang bei den Firmeninsolvenzen erfreulich ist, zeigt ein Rückgang bei Privatkonkursen ein anderes Bild: Es gab einen Rückgang von 14 Prozent oder 92 Fällen (insgesamt 561). Allerdings nahmen die Schulden um zwei Prozent auf 95 Mio. Euro zu. Auch die Schulden bei den einzelnen Personen waren höher, durchschnittlich 170.000 Euro. Ein Drittel der Betroffenen sind ehemalige Unternehmer und bringen Schulden aus diesen Firmen mit in das Verfahren. Die „echten“ Privatinsolvenzen haben Schulden von rund 56.000 Euro.

Schuldner können Raten nicht zahlen

Ein Rückgang bei Privatkonkursen bedeutet oft, dass sich die Schuldner nicht einmal die nötigen Raten für das Verfahren leisten können, um sich zu entschulden. Sie bleiben auf ihren Schulden sitzen. Durch die nötigen Rückzahlungen müssen die Schuldner auch ein regelmäßiges Einkommen haben, so der KSV1870. Die schwierige Situation am Arbeitsmarkt trägt zu den Problemen ebenfalls bei. Gründe für einen Privatkonkurs sind oft Arbeitslosigkeit, Krankheit, Scheidung oder andere Belastungen im familiären Umfeld.

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