Polizei misst künftig auch Fieber

Die Kärntner Polizei startet ein österreichweit einzigartiges Projekt. Bei Kontakt mit Flüchtlingen wird künftig - bei Verdacht auf Erkrankungen - auch Fieber gemessen. Damit sollen die Beamten im Außendienst vor Ansteckungen geschützt werden.

Die Polizeianhaltezentren und die 115 Kärntner AGM-Polizisten, die anstatt Grenzkontrollen nun Ausgleichsmaßnahmen durchführen, werden mit Spezialthermometern ausgestattet. Das meldete die „Kleine Zeitung" (Freitag-Ausgabe“. Diese Polizisten haben häufig als erste Kontakt mit Flüchtlingen. Die Thermometer sind im Kampf gegen Ebola schon in einigen Flughäfen im Einsatz. Sie messen die Körpertemperatur auf eine Distanz von zwei bis drei Zentimetern.

Dullnig: Erhöhte Wachsamkeit

In Kärnten werden die Thermometer erst dann eingesetzt, wenn ein Flüchtling aufgegriffen wird und ein konkreter Verdacht besteht. Gemessen werde im Wachzimmer, nicht in der Öffentlichkeit, sagte Oberst Hannes Dullnig, Leiter der Grenz- und Fremdenpolizeilichen Abteilung. Es gehe nicht um Panikmache, sondern um gesunde Wachsamkeit. Man wolle alle Maßnahmen ergreifen, um die Beamten im Außendienst zu schützen. Man müsse wachsam gegenüber neuen Gefahren sein, dazu gehören auch übertragbare Krankheiten, so Dullnig.

Tipps von Beamten selbst

Illegal eingereiste Personen werden von den Polizisten durchsucht. Vor dieser Durchsuchung solle die Temperatur gemessen werden, so Dullnig. Denn es gehe ja um Körperkontakt zwischen Flüchtling und Polizist. Werde Fieber festgestellt, so werde mit einem Arzt Kontakt aufgenommen. Die Kärntner Polizisten werden aber nicht nur mit den Spezial-Thermometern ausgestattet, sondern auch mit Einweg-Handschuhen und Mundschutzmasken. Auch Schutzanzüge gehören zur Ausrüstung ebenso wie Grippe-Vorsorgeimpfungen für die Beamten, sagte Dullnig. Konkreter Anlass für die Vorsichtsmaßnahmen waren auch Vorschläge von den Beamten selbst, sagte Dullnig.