Klug schweigt zu Schließungsgerüchten

Wie stark wird Kärnten von den Sparplänen des Verteidigungsministeriums betroffen sein? Die Schließungsgerüchte rund um Kärntens Kasernen sorgen zwar weiter für Verunsicherung, das Verteidigungsministerium will sich dennoch bis Freitag bedeckt halten.

Täuschen und Tarnen - ist das die Strategie des Ministeriums? Verteidigungsminister Gerald Klug von der SPÖ schweigt jedenfalls den Medien gegenüber zu den kursierenden Schließungsgerüchten. Mit den Wehrsprechern der Parteien und den Landeshauptleuten hält er wiederholt Kontakt. Es darf davon ausgegangen werden, dass - wie bei den Polizeiinspektionen - bis zuletzt gepokert wird.

Goiginger-Kaserne in Bleiburg betroffen?

Derweil verdichten sich in Kärnten die Gerüchte, dass die Kaserne in Bleiburg den Sparplänen zum Opfer fallen soll. 40 Kader-Soldaten wären davon direkt betroffen. Der Bleiburger Bürgermeister Stefan Visotschnig hat noch keine Informationen bekommen, ebenso wenig kann Militärkommandant Walter Gitschtaler Auskunft geben - sein Minister ist dagegen. Er will seine Sparpläne erst am Freitag bekannt geben.

Das Schweigen des Ministers ruft die anderen Parteien auf den Plan: Die Freiheitlichen in Kärnten sprechen sich gegen die Schließung der Bleiburger Kaserne aus, FPÖ Chef Christian Ragger sagte, der Verteidigungsminister habe die Wichtigkeit solcher Kasernen für kleine Bundesländer vergessen. Vom BZÖ hieß es, dass es „gerade bei Katastrophen einsatzbereite Soldatinnen und Soldaten“ brauche, an LH Peter Kaiser erging der Appell, deshalb bei Parteikollege Klug vorstellig zu werden. Für die ÖVP kritisierte Landtagsabgeordneter Franz Wieser die Sparpläne: Kahlschlag-Methoden seien keine Reform. Auch die Bleiburger ÖVP-Mandatare meldeten sich zu Wort: Es könne nicht sein, dass 50 Arbeitsplätze in der Region erneut „zentralisiert“ würden und einer der bedeutendsten Arbeitgeber der Stadtgemeinde schließe.

Schutz und Sicherheit als oberste Prämisse

Aus dem Büro des Landeshauptmannes hieß es am Mittwoch, oberste Prämisse seien Schutz und Sicherheit der Bevölkerung. Landeshauptmann Peter Kaiser sei sich wegen der Erfahrungen der Vergangenheit der Bedeutung des Bundesheeres in Kärnten bewusst. Der Sparstift bleibt jedenfalls gespitzt, wie erst am Dienstag berichtet, haben 150 Soldaten mit einer Art Mitflugbörse ab Klagenfurt eine kostengünstige Reise in den Kosovo bekommen - mehr dazu: Bundesheer-Sparflug in das Kosovo.