Volksgruppenkongress in Velden

In Velden ist der 25. Europäische Volksgruppenkongress abgehalten worden. Das Motto lautete: „Mit Bildung und Kultur die Zukunft gestalten“. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz betonte die Bedeutung und Schutzfunktion des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks für Minderheiten und Volksgruppen.

Der Volksgruppenkongress habe in den vergangenen 25 Jahren viel zur Überwindung von Problemen wie dem Ortstafelstreit beigetragen. Heute stünden zentrale Zukunftsthemen wie Bildung und Kultur im Mittelpunkt, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser und betonte, „dass man in Vielfalt eine Chance, im kulturellen Unterschied eine große Gelegenheit und letztendlich im Miteinander unterschiedlicher Bereiche eine Weiterentwicklung der Gesellschaft sehen kann.“

Volksgruppenkongress in Velden

ORF

Leitmedium Fernsehen „Schutz vor Sprachverlust“

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz sagte in einer Grundsatzrede, dass öffentlich-rechtlicher Rundfunk in Zeiten der immer rasanteren medialen Veränderung an Bedeutung gewinne - insbesondere auch für Volksgruppen und Minderheiten mit deren Sprachen. "Und daher ist es sehr wichtig, dass das Fernsehen, das die starke Rolle hat um Sprache zu entwickeln, auch die Vielfalt von Sprache darstellt und eben auch die Sprachen der Volksgruppen im Leitmedium Fernsehen - was es trotz Internet immer noch ist – in Zukunft darstellt und somit ein Schutz vor Sprachverlust ist.“

Volksgruppenkongress

ORF

171 Minderheitensprachen im „Öffentlich-Rechtlichen“

Europaweit strahlen die öffentlich-rechtlichen Sender Radio- und Fernseh-Programme in 171 verschiedenen Minderheitensprachen aus. Das umfangreiche ORF-Angebot - in Kärnten etwa mit „Dober Dan Koroska“, dem slowenischen Radioprogramm und der eigenen Internetseite - werde ständig weiterentwickelt. Vor allem gelte es Wege zu finden, wie junge Menschen auf allen neuen Plattformen erreicht und einbezogen werden, sagte Wrabetz.

Großes Interesse an slowenischer Volksgruppe

Für junge Kärntner Slowenen habe sich schon vieles zum Positiven verändert, bestätigte mit Daniel Wutti einer der Referenten: „Man sieht, dass sich einfach viele junge Menschen für die Volksgruppe interessieren. Vor allem über die Bildungs- und Kulturarbeit können viele junge Mitglieder der deutschen Mehrheitsbevölkerung erreicht werden und das ist ein positiver Trend für die Zukunft.“

Erfreuliche Entwicklungen, die auch Volksgruppenkongress-Gäste aus der Ukraine mit Interesse verfolgten.