Premiere von Krampitz’ „Sucht und Ordnung“

Der ehemalige Klagenfurter Stadtschreiber Karsten Krampitz setzt sich in seinem neuen Stück „Sucht und Ordnung“ sozialkritisch mit den Themen Armut und Bettelei auseinander. Es hat am Mittwoch im Theater „Halle 11“ Premiere.

Ohne Geld, ka Musi, heißt es im Volksmund. Genau umgekehrt ist es in Krampitz’ Stück. Gesungen wird ständig in dieser sozialkritischen „Fett-Blanche“-Farce, nur unschwer auszumachen sind dabei Versatzstücke aus der Kärntner Tagespolitik. Erzählt wird - eher ungewöhnlich am Theater - vom Leben zweier Bettler in Klagenfurt und deren Problemen mit dem Ordnungsamt.

Sucht und Ordnung ke Krampitz

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Karsten Krampitz sorgte in Kärnten für gehörigen Wirbel. Er „borgte“ sich das Gästebuch aus einer Jörg-Haider-Ausstellung im Bergbaumuseum aus und wurde aus einem Zelt beim Ulrichsbergtreffen hinausgeworfen.

Es wäre kein Krampitz-Text, kämen die Politik und ihr Umgang mit Bettlern gut weg: „Wir machen ja nichts Trauriges. Das wäre ein Fehler am Theater. Ich konnte keine Tragödie machen, denn die haben ja keine Fallhöhe. Die sind ja schon unten.“

Aufführungen

3.,4., 9., 10., 11., 14., 15., 16., 17., 18. Oktober, jeweils um 20.00 Uhr.

Bearbeitung und Regie: Peter Wagner
Musik: Primus Sitter
Es spielen: Gerhard Lehner, Josef Oberauer, Erich Pacher, Gernot Piff, Peter Raab, Oliver Vollmann

„Unheimliche Diskrepanz zwischen den Welten“

Peter Wagner inszenierte das Stück. Sein Anliegen ist es, das Nebeneinander von Arm und Reich und die Brüche in unserer Gesellschaft sichtbar zu machen, ohne Sozialpornografie zu betreiben.

Wagner: "In dem Augenblick, wo man die Not von Menschen zeigt, muss man auch den Mut haben, nicht nur auf inhaltlichen, sondern auch auf formaler Ebene die unheimliche Diskrepanz zwischen der einen und der anderen Welt darzustellen. Dass es auch in der vermeintlich besseren Gesellschaft recht schmutzig zugehen kann, wird im Stück am Beispiel der „Fett-Blanche“ vorgeführt.

Sucht und Ordnung ke Krampitz

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