Hummer-Prozess: Höhere Strafe gefordert

Jener Kärntner, der letzte Woche in Ungarn zu 15 Jahren Haft verurteilt wurde, weil er 2012 einen ungarischen Motorradpolizisten mit einem Hummer-Geländewagen überfahren und getötet haben soll, droht eine höhere Strafe. Die Staatsanwaltschaft fordert dies in seiner Berufung.

Der 36-jährige Villacher war vergangene Woche zu einer Haftstrafe von 15 Jahren verurteilt worden – mehr dazu in Hummer-Prozess: 15 Jahre Haft für Villacher. Während die Verteidigung umgehend berief, hatte Staatsanwalt Csaba Nagy zunächst keine Erklärung abgegeben. Nun fordert der Staatsanwalt in seiner Berufung eine höhere Strafe, berichtete die Sprecherin des Gerichtes der Stadt Szeged, Erika Pragai, am Dienstag laut Ungarischer Nachrichtenagentur MTI.

Staatsanwalt ortet „kaltblütigen Mord“

Nagy hatte in seinem Plädoyer erklärt, der Österreicher hätte den Polizisten kaltblütig ermordet. Der Angeklagte habe nicht gebremst, bevor er diesen mit dem Hummer-Geländewagen überrollte, und gar nicht versucht, den Zusammenstoß zu vermeiden.

In seiner Urteilsbegründung hatte Richter Attila Joo auf das Zusammenwirken dreier Straftaten hingewiesen, die der Angeklagte auf aggressivste Weise begangen hätte. Neben der Tötung des Motorradpolizisten gab es auch den Vorwurf der Gefährdung im Straßenverkehr sowie der Gewalt gegen Amtspersonen. Als mildernde Umstände hatte der Richter die zwei minderjährigen Kinder des Angeklagten, seine Zeit in U-Haft und seine Unbescholtenheit in Ungarn gewertet. Der Angeklagte hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen und das Geschehen als Unfall dargestellt.

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