Rotes Kreuz sucht Rettungssanitäter

Immer mehr Freiwillige quittieren ihren Dienst als Sanitäter schon nach kurzer Zeit, weil dieser oft mit ihrem Brotberuf nicht zu vereinbaren ist. Es werden daher dringend neue Kräfte gesucht. Im Bezirk St. Veit/Glan startet im Oktober ein neuer Rettungssanitäter-Kurs.

Es werde immer schwerer, junge Leute für den Freiwilligendienst zu animieren, sagt der Präsident des Roten Kreuzes, Peter Ambrozy. Ein Indiz dafür sei der konstante Rückgang bei den freiwillig geleisteten Stunden. Viele würden an den Anforderungen scheitern. Das Berufsbild des Rettungssanitäters sei klar definiert, so Ambrozy: „Es sind immerhin 1.800 Stunden, die im Zuge der Ausbildung geleistet werden müssen. Der Vorteil ist, dass es ein Berufsbild im Sinne der ganzen arbeitsrechtlichen Bestimmungen ist. Aber es ist eine höhere Anforderung und ein Freiwilliger muss das auch in der Freizeit leisten. Es ist eine sehr schwierige Arbeit.“

Am Ende komme es auch auf die Qualität des Personals an, so Ambrozy: „Optisch ist es das Rettungsauto mit Blaulicht, aber in Wahrheit hängt es von den Menschen ab, die im Auto sitzen und am Unfallort Erste Hilfe leisten.“

Wenig Hoffnung auf Anstellung

Erschwerend komme hinzu, dass sich viele Freiwillige die Hoffnung machen würden, in den regulären Rettungsdienst übernommen, also angestellt, zu werden, sagt Ambrozy. Das könne vielfach nicht garantiert werden: „Wir sind zwar derzeit noch bei 30 Prozent Leistungsstunden, die von Freiwilligen erbracht werden. Das ist aber schon die untere Grenze und es wird noch schwieriger werden. Es ist auch notwendig, eine große Zahl von Freiwilligen - besonders im Rettungsdienst zu haben - weil wir ja nicht nur für die tägliche Arbeit Mitarbeiter brauchen, sondern auch als Reserve für den Katastrophenfall.“

Viele Freiwillige geben nach drei Jahren auf

Ende September werden in St. Veit an der Glan zum Beispiel wieder Rettungssanitäter gesucht. Ein Phänomen, das in diesem Bezirk beobachtet wird ist, dass Freiwillige immer früher ihren Dienst quittieren würden, sagt die Leiterin der Bezirksstelle Eva Hagen. Dies sei im Durchschnitt nach drei Jahren der Fall.