Petzen: Rettungsaktion und EU-Geld?

Die Rettung der Petzen als Schiberg ist das Ziel der Gemeinden in Südkärnten und Slowenien. Auch wenn es gelingt, den kommenden Winter mit der Saisonkarten-Aktion zu retten, ein längerfristiger Betrieb wird nur mit neuer Betreibergesellschaft und öffentlichen Geldern möglich sein.

Das Land hat ja jede weitere Investition in die schwer verschuldete Petzen-Bergbahnen, die im Eigentum der Kärntner Tourismusholding stehen, gestoppt. Die Suche nach einem privaten Investor, der das Gebiet um einen symbolischen Euro übernimmt, ist bisher allerdings ohne Erfolg geblieben.

Zuletzt wurde auf der Petzen eine Biker-Trail-Strecke eröffnet, die gut angenommen wird. Auch Mountainbiker aus Slowenien und der Steiermark kommen nach Unterkärnten. Eine Liftkarte für vier Stunden kostet 18 Euro. Die Räder werden mit Spezialvorrichtungen an den Gondeln zur Bergstation transportiert - die Hüttenwirte freuen sich über die zusätzlichen Gäste. Vorbild für den Bike-Park sind die florierenden Regionen in Salzburg und Tirol - wo Skigebiete wie Leogang bereits im Sommer ähnliche Zahlen wie im Winter erreichen.

Klare Vorgaben

Werden 2000 Saisonkarten verkauft, dann ist der Grundstein für einen Weiterbetrieb der Lifte auf der Petzen im kommenden Winter gelegt. Dann müssen noch 10.000 Tageskarten verkauft werden, damit der Betrieb gesichert ist. Auf dem Bleiburger Wiesenmarkt wurden 1200 Karten verkauft. Seit diesem Wochenende wird in Slowenien, zum Beispiel in Prevalje, südlich der Petzen versucht, Saisonkarten zu verkaufen. Gestartet wurde die Aktion von 14 südkärntner Gemeinden, vom Geopark Karawanken und der Gemeinde Prevalje.

Der Bürgermeister der slowenischen Gemeinde Matic Tasic ist von einem Weiterbetrieb der Petzen Lifte im Winter überzeugt: „Die Petzen ist unser gemeinsamer Berg und ich bin überzeugt, dass diese Rettungsaktion erfolgreich sein wird. Auch die Wirtschaft bringt sich ein und unterstützt diese Aktion. Die Betriebe subventionieren Saisonkarten für ihre Mitarbeiter. Es muss ein ganzheitliches Konzept auf beiden Seiten der Petzen erstellt werden. Dann ist die Petzen im Winter und im Sommer überlebensfähig.“

Privalje will helfen

Die Gemeinde Prevalje möchte jedenfalls Tatkräftig mithelfen, die Petzen auch im Winter offen zu halten. Tasic: „Es gibt die Möglichkeit für Infrastruktur EU-Mittel zu lukrieren. Das funktioniert innerhalb Sloweniens schon gut. Und wenn es möglich ist, innerhalb Sloweniens Geld aus Brüssel zu lukrieren. Dann es muss doch auch bei grenzüberschreitenden Projekten möglich sein.“

Diese EU Mittel gibt es nicht nur für die Modernisierung der Lifte sondern auch für Betten und für die gesamte Infrastruktur auf dem Berg und um den Berg herum. Der Bürgermeister aus Privalje erklärt: „Ich bin überzeugt, wenn die Wintersportler das Gefühl haben, dass sie bekommen was sie möchten und das Angebot und Gastfreundschaft passen, dann wird sich das irgendwann selbst finanzieren“ .

Petzen auch auf der Herbstmesse

Ist der Kartenverkauf erfolgreich, muss eine Betreibergesellschaft gefunden werden, die die Petzen ab 2015 weiterführt, bestätigt Gerald Hartmann, der Regionalmanager des Geoparks Karawanken, der die Saisonkartenverkaufsaktion mit ins Leben gerufen hat. Die Rettungsaktion für die Petzen soll bei der kommenden Herbstmesse in Klagenfurt fortgesetzt werden. Das Land will vorerst aber kein Geld mehr zuschiessen.

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